Vorschlag zur Verbesserung der administrativen Prozesse an der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien im Bereich der Digital Humanities (Juni 2017)
Vorschlag zur Verbesserung der administrativen Prozesse an der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien im Bereich der Digital Humanities (Juni 2017)
1. Ausgangslage
In der vergangenen Dekade waren die Geistes-, Kultur- und Sprachwissenschaft von einem ‚Shift‘ betroffen, der mittlerweile allgemein als Hinwendung zu den ‚Digital Humanities‘ (DH) begriffen wird.1 Nach einer längeren Phase der Unsicherheit vor allem auch seitens der Förderstellen, in welchem Ausmaß und mit welchen Erwartung Projekte auf IT-Basis zu fördern und wie Leerinvestitionen tunlichst zu vermeiden sind, hat sich mittlerweile ein internationales Bekenntnis auf allen Ebenen der Drittmittelakquise durchgesetzt.2 Im Interesse der geisteswissenschaftlichen Fakultäten und der Universität ist es somit von zentraler Bedeutung, mit den aktuellsten technologischen Entwicklungen schritthalten und damit der ‚Third Mission‘ der wissenschaftlichen Institutionen besser nachkommen zu können.3
Diese Entscheidung hatte zur Folge, dass die Anzahl und die Qualität der eingereichten und geförderten DH-Projekten in den vergangenen Jahren rapide zunahm, bis hin zu dem aktuellen Stand, dass geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung ohne IT-Schwerpunkte und ohne Open-Access-Garantie kaum mehr Chancen auf Bewilligung haben. PhilologInnen, SprachwissenschaftlerInnen und HistorikerInnen müssen nun gleicherweise zumindest Basiskompetenzen auch in der Informatik aufweisen, um den aktuellen Ansprüchen an den ‚Track Record‘ gerecht zu werden.
Es scheint klar, dass diese Entwicklung im Bereich der nationalen Förderungspolitiken nicht konvergent mit den institutionellen und infrastrukturellen Begebenheiten an den Universitäten und im internationalen und transdisziplinären Vergleich auch nicht gleichzeitig erfolgen konnte. So waren bisherige Projekterfolge wesentlich von Eigeninitiativen und Einzellösungen der jeweiligen LeiterInnen und MitarbeiterInnen abhängig, vom informellen Austausch zwischen Einzelprojekten und innerhalb internationaler Communities und von der Inanspruchnahme von externer IT-Expertise.
Dass die DH-Projektvorhaben notwendig einen institutionalisierten Austausch- und Betreuungsrahmen benötigen, ist natürlich mittlerweile längst erkannt worden: So hat sich die Universität Wien im IT-Masterplan 2015 zur „Unterstützung von Forschung und Lehre im Auf- und Ausbau des Bereichs der DH“ und zur „Entwicklung von weiteren Dienstleistungen zur Unterstützung der Digitalen Geisteswissenschaften“4 bekannt. Dieser Plan wurde bislang auch tatkräftig durch die Weiterführung der IT-Services, die Einrichtung einer DH-Professur am Institut für Geschichte und das Eingehen von Kooperationsvereinbarungen insbes. mit dem Austrian Centre for Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Karl-Franzens-Universität Graz, insbesondere mit dessen Zentrum für Informationsmodellierung, verfolgt.
Im Folgenden soll eine Aufzählung der einzelnen bestehenden Einrichtungen und Initiativen, soweit bekannt, den Status quo an der Universität Wien zusammenfassen:
Zentraler InformatikDienst (ZID)
„Der ZID unterstützt sowohl die Angehörigen der Universität Wien als auch externe Kunden und Partner bei der Erreichung ihrer Ziele mit Hilfe abgestimmter Services im Bereich der Information and Communication Technology (ICT). Wir sorgen dafür, dass sich unsere Universität im hochdynamischen ICT-Umfeld optimal ausrichtet und weiterentwickelt. Unser wesentlicher wirtschaftlicher Beitrag für unsere Kunden liegt in der Zweckmäßigkeit und Kosteneffizienz unserer Services sowie in der Unterstützung bei der Steigerung der Effizienz der Kundenprozesse.“5
Vienna Scientific Cluster (VSC)
Der VSC ist ein Zusammenschluss mehrerer österreichischer Universitäten (darunter Universität Wien, TU Wien und Karl-Franzens-Universität Graz), um die anwachsenden Anforderungen an die IT-Infrastruktur in den Forschungseinrichtungen (‚High Performance Computing‘) effizient zu lösen. Der Cluster koordiniert nicht nur zahlreiche Projekte, sondern bietet auch Schulungen an. – „Maßnahme: In den Leistungsvereinbarungen wird der Umfang von VSC-4 definiert.“6
Permanent Hosting, Archiving and Indexing of Digital Ressources and Assets (Phaidra)
„Phaidra ist ein von der Universitätsbibliothek Wien und dem ZID entwickeltes Digital Asset Management System mit Langzeitarchivfunktionen. Phaidra macht wertvolle Bestände digital für die Zukunft verfügbar – unabhängig von Plattform, Applikation oder Programmversionen. […] Die Idee beim Aufbau des Systems war, die dauerhafte Sicherung der wertvollen Daten an der Universität Wien auf einfach Weise möglich zu machen. Die Möglichkeit, die Objekte mit Metadaten zu versehen, reicht von wenigen Pflichtfeldern bis zu detaillierten Beschreibungen. Die Metadaten werden in XML-Format umgewandelt, ein Format, das nicht nur die Langzeitarchivierungsfunktionen von Phaidra sichert, sondern auch die Interoperabilität zu weiteren Systemen ermöglicht.“7 Darüber hinaus wirkt Phaidra-UNIDAM unterstützend beim Datenmanagement.8 – „Maßnahmen: Weiterentwicklung des Repositoriums; Sicherstellung von Speicherkapazität und langzeitige Datensicherung; Ausbau von Schnittstellen zu anderen Systemen“.9
DH-Professur und Forschungsschwerpunkt DH am Institut für Geschichte
2016 konnte am Institut für Geschichte die erste Professur für DH an der Universität Wien mit Tara Andrews besetzt werden. Ihr Aufgabenprofil überschneidet sich mit den Zielen des Forschungsschwerpunktes ‚Digital Humanites’ an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät: „Der FSP umfasst die beiden Bereiche, ‚Computational Humanities‘ und ‚Digital Cultural Heritage.‘ Der erste ist auf die Verwendung formeller Modelle und Rechenanalysen in Verbindung mit kritischer Theorie ausgerichtet, um in geisteswissenschaftliche Debatten einzugreifen. Der zweite Bereich orientiert sich stärker an der Generierung, Verarbeitung, Archivierung und Analyse von naturwissenschaftlich messbaren und georeferenzierten digitalen Daten, um historische Abläufe in Raum und Zeit virtuell zu rekonstruieren. Wenngleich die Interessen dieses Schwerpunktes Anknüpfungspunkte mit der Mehrzahl der fakultären FSPs aufweisen, erwarten wir breitere Schnittmengen insbe- sondere mit den Schwerpunkten‚ Text und Edition‘ sowie ‚Materielle Kultur‘.“
Kompetenznetzwerk Digitale Edition (KONDE)
Das vor kurzem im Rahmen des Hochschulraumstrukturmittelpakets bewilligte Projekt strebt die Entwicklung einer österreich-übergreifenden Infrastruktur zur Unterstützung von Digitalen Editionsprojekten an.10 An der Universität Wien wird Prof. Tara Andrews gemeinsam mit einer in Besetzung befindlichen PraeDoc-Stelle, Dr. Thomas Wallnig (Inst. f. Geschichte) und Dr. Wolfgang Straub (Inst. f. Germanistik) die Projektinitiativen im Bereich Digitale Edition an der Universität zusammenführen. Das Budget sieht die Einrichtung einzelner Projektstellen vor, ist aber mit keinen weiteren Budgetmitteln für die Verbesserung der Infrastruktur ausgestattet und beschränkt sich auf Digitale Editionen. – In diesem Zusammenhang scheint es wichtig auf die Implementierung des Masterstudiums „Digitale Geisteswissenschaften“ ab dem WS 2017/18 an der Universität Graz hinzuweisen, das bei KONDE federführend auftritt.
Drittmittelprojekte
Thematisch wird die Ausrichtung der universitären DH stark von den Drittmittelprojekten vorgegeben und erfolgte aufgrund der unklaren Bewilligungslage bisher weitgehend ohne längerfristige Perspektive. Derzeit werden an der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät Dutzende Projektvorhaben umgesetzt oder geplant, die zunächst kursorisch in einer Projektliste erfasst wurden, allerdings hinsichtlich einer Spezifizierung der Inhalte, Methoden und verwendeten Tools systematisch geführt werden müsste.
Die bisher gesetzten Schritte beginnen zunehmend Synergien zwischen den Projekten zu erzeugen und die Diskussionen um die Anforderungen und Perspektiven der DH-Forschung auch an der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät in einheitliche Richtungen zu lenken. Dieser erfreulichen Entwicklung steht allerdings der – von zahlreichen MitarbeiterInnen in der Praxis erfahrene und in Anbetracht der thematischen Disparität der fakultären Projekte auch nicht überraschende – Umstand entgegen, dass es derzeit noch an einer zentralen Koordinations- und Planungsstelle mangelt, deren Wirkkraft über den derzeit leistbaren Support des äußerst engagierten Phaidra-Services hinausgeht. Dieser Mangel und dessen mögliche, mit relativ geringem zusätzlichem Aufwand durchzusetzende Lösung soll in den beiden folgenden Punkten näher dargestellt werden.
2. Problemlagen
2.1.
Seitens des ZID wird eine Basisinfrastruktur im Rahmen der für alle MitarbeiterInnen und Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung gestellten Services (Webspace, PHP-Unterstützung, MySQL-Datenbanken)11 angeboten, die zwar dazu geeignet ist, eigene Webseiten zu erstellen; für den Einsatz von im Bereich der DH mittlerweile weitverbreiten Tools reicht diese bereitgestellte IT-Infrastruktur allerdings in der Regel nicht aus. Für Bedarfe, die über diese IT-Grundausstattung hinausgehen, bietet der ZID die Möglichkeit von physischem und virtuellem Serverhousing,12 das allerdings auch für MitarbeiterInnen der Universität kostenpflichtig ist. Virtuelle Server können zudem nur von universitären Einheiten und Subeinheiten, die über eine Kostenstelle verfügen, beantragt werden. In der Regel muss die Beantragung von Infrastruktur über die EDV-Beauftragten der Institute erfolgen, die dann auch für Implementierung und Wartung zuständig sind. Dies führt dazu, dass die Umsetzung von Vorhaben zu einem großen Teil von dem vorhandenen Know-How der EDV-Beauftragten abhängig ist, sofern nicht auf (kostenintensiven) außeruniversitären IT-Support zurückgegriffen wird. Hiermit verbunden sind Schwierigkeiten für Projekte insbesondere in der Anbahnungsphase: Mit der bestehenden, vom ZID unterstützten Technologien (Webspace mit PHP-Unterstützung und MySQL-Datenbank) können keine zeitgemäßen und innovativen DH-Projekte umgesetzt werden. Projekte in der Anbahnungsphase sind deshalb auf externe Dienstleister angewiesen, um die entsprechenden Softwarelösungen auf der vom ZID gemieteten Serverinfrastruktur aufsetzen und absichern zu lassen. Eine Evaluation bestehender DH-Projekte zeigt, dass deshalb vor allem von Projekten, die noch über keine Drittmittelfinanzierung verfügen, auf mit der Basisinfrastruktur des ZID lauffähigen Content Management Systeme zurückgegriffen wird (Wordpress u.a.), was sie hinsichtlich der internationalen Standards nicht anschlussfähig macht. Zum Einsatz von Lösungen, die im Bereich der DH mittlerweile weit etabliert sind, ist es notwendig, weitere Softwarekomponenten einzusetzen, die derzeit vom ZID nicht [out-of-the-box] angeboten werden.
2.2.
Es ist sehr erfreulich, dass die Universität Wien in jüngster Zeit einige Kooperationen mit externen Partnern, insbesondere dem ACDH der ÖAW, eingegangen ist. Einerseits soll jedoch darauf hingewiesen werden, dass keineswegs alle universitären Projektvorhaben im Rahmen dieser Kooperationen erfasst werden und andererseits schon allein aufgrund der steigenden Anzahl kaum adäquat betreut werden können. Unter diesen Voraussetzungen droht eine Projektabwanderung von der Universität Wien. Diese Abwanderung lässt sich derzeit schon im Bereich der Digitalen Editionsprojekte beobachten, von denen keines der befragten Projekte das Editionsprojekt ausschließlich an und mit Infrastruktur der Universität Wien umsetzen kann. Synergien zwischen den einzelnen Projekten ergeben sich – wenn überhaupt – durch die Vermittlung der externen Partnerinsitutionen.
2.3.
Absolut notwendig scheint die Koordination der Vergabe an Standardsoftware und an Volumenlizenzen. So wird etwa der Oxygen XML Editor, der in einem Großteil der befragten Projekte zum Einsatz kommt und auch für die Lehre von großer Bedeutung wäre, seitens des ZID nicht in Form einer kostengünstigeren Campus-Lizenz angeboten.
2.4.
Zunehmend werden an verschiedenen Instituten Lehrveranstaltungen aus dem Bereich DH angeboten. Diese Angebote wären untereinander abzustimmen, um Synergieeffekte auch in der Lehre nutzen zu können. Darüber hinaus finden Studierende, die im Rahmen einer Abschlussarbeit ein digitales Projekt erarbeiten möchten, derzeit an der Universität Wien weder die curricularen Voraussetzungen dafür vor noch gibt es IT-Support für studentische Projekte. Die Etablierung eines Lab-Systems, wie es im angloamerikanischen Raum längst üblich ist, sollte daher als langfristiges Ziel definiert werden.
2.5.
Derzeit fehlt es an der Möglichkeit, Projekte, die noch in der Antragsphase sind, fachgerecht zu betreuen. Das Drittmittelservice der Fakultät bietet zwar eine hervorragende Hilfeleistung zur Einhaltung inhaltlicher und formaler Förderrichtlinien an, besitzt jedoch nicht das notwendige Know-how im Bereich der DH.
Abschließend sei auch unterstrichen, dass die Förderung der DH-Infrastruktur und der Präsentationstechniken von Forschungsergebnissen den Zielen der Universität Wien im Bereich der Third Mission zugutekommt.
3. Lösungsvorschläge
Die Koordinationsstelle müsste v.a. folgende Aufgaben übernehmen:
- die Vermittlung zwischen den einzelnen Projekten, der Schwesternfakultät (Professur für DH auf der Geschichte), dem ZID und externen Einrichtungen (z.B. ACDH der ÖAW);
- Sammlung von Best-Practice-Beispielen zur Umsetzung von Forschungsvorhaben aus dem Bereich DH an der Universität Wien, die über einen Workspace allen MitarbeiterInnen der Universität zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise wäre sichergestellt, dass das in Projekten angehäufte Wissen auch nach Projektende zur Verfügung steht;
- Ermittlung von Bedarfen von DH-Projekten an digitalen Forschungsinfrastrukturen und Entwicklung einer Strategie zum effizienteren und nachhaltigerem Einsatz von Softwarekomponenten in enger Abstimmung mit dem ZID und dem Phaidra-Service der Universitätsbibliothek.
- Denkbar wäre es beispielsweise, häufig genutzte Tools in einer virtuellen Forschungsumgebung zu bündeln oder zumindest in einem ersten Schritt gewisse Forschungsinfrastrukturkomponenten containerisiert (beispielsweise mittels Docker13) in einer leicht anpassbaren Basiskonfiguration zur Verfügung zu stellen. Derartige Bereitstellungsstrategien werden an anderen Forschungsstätten, beispielsweise dem ACDH der ÖAW, bereits erfolgreich eingesetzt.
- Ermittlung der Bedarfe an Software-Paketen und Zusammenarbeit mit dem ZID bei der zur Verfügung Stellung von Volumenlizenzen, die auch für die Lehre eingesetzt werden können;
- Beratung und Unterstützung bei der Langzeitarchivierung von Forschungsergebnissen in enger Zusammenarbeit mit dem Phaidra-Service der Universitätsbibliothek. Mitarbeit an einer Strategie, die es ermöglichen soll, nicht nur die Forschungsdaten, sondern die im Bereich von DH-Projekten zentralen Interfaces zu den Daten zu erhalten.
- Unterstützung von Lehrenden und Studierenden bei Abschlussarbeiten, die digitale Komponenten enthalten, wie beispielsweise digitale Editionen;
- Ausarbeitung einer Policy, um Erhaltung der Projektergebnisse zu gewährleisten;
- Unterstützung bei softwarespezifischen Anfragen und bei (Folge-)Anträgen.
Vergleichbare Koordinationsstellen resp. Zentren gibt es etwa an den Universitäten Köln und Göttingen oder am King’s College London. In Wien könnte sie etwa an der Hauptbibliothek oder am Phaidra-Service angesiedelt werden, jedoch unbedingt als eine eigene, auf die beschriebenen Aufgaben für die geisteswissenschaftliche Forschung bezogene und qualifizierte Anlaufstelle.
4. Conclusio
Dieses Konzeptpapier ist auf Eigeninitiative engagierter ProjektmitarbeiterInnen entstanden, die allesamt an Projekten im Bereich der DH arbeiten und in einem befristeten Dienstverhält- nis zur Universität Wien stehen. Es versucht einerseits die mit den neuen technologischen Entwicklungen einhergehende Notwendigkeit und vor allem Möglichkeit aufzuzeigen, einen infrastrukturellen und thematischen Austausch über die Fachdisziplinen hinweg zu sichern. In diesem Austausch liegt noch weitgehend nicht ausgeschöpftes Potenzial zur Profilbildung der Universität Wien im Bereich der DH und vor allem auch hinsichtlich zukünftiger Projektein- werbungen.
Solange die Synergien allerdings von einzelnen Initiativen abhängen, die sich nach Projekten- de weitgehend verlaufen und durch die hohe Fluktuation an MitarbeiterInnen und Themen erst mühsam wieder reaktiviert werden können, kann kaum von einer gesicherten Basis in der DH-Forschung gesprochen werden. Dies könnte vielmehr mit der Schaffung zumindest einer wissenschaftlichen Koordinationsstelle erreicht werden, die außerhalb der Fakultät im Umfeld der Universitätsbibliothek, dem ZID und der DH-Professur an der Geschichte anzusiedeln wäre, die einzelnen DH-Projekte innerhalb und außerhalb der Fakultät sowie den Kontakt mit den externen Kooperationspartnern betreuen und nicht zuletzt im Ausbildungsbereich wesent- lich notwendige Akzente setzen würde.
1 Dazu instruktiv Fotis Jannidis, Hubertus Kohle, Malte Rehbein (Hg.): Digital Humanities. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler 2017.↑
2 Siehe beispielsweise: FWF, Open Research Data Pilot (https://www.fwf.ac.at/de/forschungsfoerderung/ fwf-programme/open-research-data); FWF, Neue Publikationsformate (https://www.fwf.ac.at/de/forschungsfoerderung/fwf-programme/selbststaendige-publikationen/); ÖAW, Go! Digital (http://www.oeaw.ac.at/stipendien-foerderungen/foerderprogramme/godigital). Üblicherweise ist mittlerweile allen Projektanträgen ein Datenmanagementplan beizulegen.↑
3 Dass die Wichtigkeit des Themas auch von den politischen Parteien erkannt wurde, geht etwa aus dem Partei- programm der Österreichischen Volkspartei hervor: „Institutionelle Spitzenforschung stärken: Bis 2020 werden zusätzlich 40 Mio. € bereitgestellt, um Re- und Neu-Investitionen in Forschungsinfrastruktur, die Umsetzung des bereits entwickelten Karrieremodells (inklusive Frauenförderplans) für ‚beste Köpfe‘ und die Umsetzung strate- gischer Projekte z.B. in den Bereichen Digital Humanities, Quantentechnologie und ‚Life Sciences‘ vornehmen zu können“ (https://www.oevp.at/themen/bildung_wissenschaft/Oesterreich-in-die-Gruppe-der-Innovation-Leader-bringen.psp).↑
4 IT-Masterplan 2015. Strategische Ausrichtung (https://intra.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/zid/daten/medien/pdfs/it-masterplan_2015_web_v1_0.pdf), S. 18.↑
5 Vision ‚ZID‘ (https://zid.univie.ac.at/vision-mission). ↑
7 Folder ‚Phaidra‘ (https://phaidra.univie.ac.at).↑
8 https://datamanagement.univie.ac.at.↑
10 Siehe http://www.digitale-edition.at/archive/objects/context:konde/methods/sdef:Context/get?mode=about.: „Das Projekt zielt ab auf: 1. die Erarbeitung einer Best-Practice Lösung für eine eng in LZA-Repositorien eingebundene Publikationsplattform für DE, –2. die Erarbeitung eines inhaltlichen und strategischen Konzepts zur Bündelung der Kompetenzen und den Aufbau einer nationalen digitalen Infrastruktur für Editionsprojekte, um den sich wandelnden Anforderungen an Editionen aber auch an moderne wissenschaftliche (digitale!) Forschung gerecht zu werden, – 3. die Entwicklung von Konzepten für eine Übernahme des im Projekt entwickelten Referenzmodells für DE durch einschlägige Gedächtnisinstitutionen, – 4. die Definition von Workflows und Standards für die systematische und institutionenübergreifende Digitalisierung und Zurverfügungstellung von Quellenmaterial, – 5. die Entwicklung von Prototypen zur Texteingabe bei der Erfassung handschriftlicher (historischer) Dokumente in Abstimmung mit, aber auch in Erweiterung der geltenden Standards auf einer möglichst fein codierten Mikrotransliteration (mehrschichtig-dynamische Editionstechnik) und damit sowohl paläografische, text- als auch sprachanalytische Untersuchungen unterstützt, – 6. die (Weiter)entwicklung von Werkzeugen für die Verarbeitung des digitalen Materials mittels (semi)automatischer Verarbeitungsschritte (z.B. Texterkennung in Handschriften und Inschriften, heuristische und inferenzstatistische Auffindung von strukturellen Zusammenhängen in und empirische Analysen von Sprach- und Textkorpora etc.) und deren systematische Auswertung (z.B. Bildanalyse, Metadatenanreicherung, Directed Information, Graphical Models, Word Embed- dings, Interaktions- und soziale Netzwerke etc.), – 7. den Aufbau und die Etablierung einer einschlägigen Fort- bildungsinfrastruktur zur Vermittlung der im Projekt erarbeiteten Standards, – 8. den Aufbau und die Schaffung von Best-Practice Beispielen von Open Source und Open Access Strategien für DE im Sinne zeitgemäßer Open Science Richtlinien.“↑
11 https://zid.univie.ac.at/services/fuer-mitarbeiterinnen/online-speicher-webseiten/persoenliche-webseiten.↑